
Ära nach KKR/Permira:
Thomas Ebeling wünscht sich "unabhängiges ProSiebenSat.1"
ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling schwebt nach dem Abschied von KKR/Permira über die Börse eine vielfältige Aktionärsstruktur für die AG vor.
Die bisherigen ProSiebenSat.1-Großeiger KKR und Permira bereiten ihren Ausstieg über die Börse vor. Seit vergangener Woche steht fest, dass nach der Hauptversammlung Ende Juli ihre bisher nicht gehandelten Stammaktien an die Börse gebracht und danach verkauft werden. Nun äußert sich Konzern-CEO Thomas Ebeling. Er wünscht sich weiter eine vielfältige Aktionärsstruktur für das TV-Unternehmen: "Es ist Zeit für ein unabhängiges ProSiebenSat.1", bekräftigt Ebeling im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). Er setze statt auf Großaktionäre auf eine breite Eigentümerbasis "ohne dominante Einzelinteressen". Damit wendet sich Ebeling auch gegen den Einstieg eines Medienhauses im großen Stil, wie zuletzt Anfang des Jahres spekuliert worden ist. Doch ein Interessent für das Paket ist ohnehin nicht gefunden worden, der Ausstieg über die Börse ist ergo Plan B.
Die Details: ProSiebenSat.1 will auf der Hauptversammlung am 23. Juli Stamm- und Vorzugsaktien zusammenlegen lassen, wie aus der Einladung hervorgeht. Damit würden die bisher nicht gehandelten Stammaktien an die Börse gebracht. KKR und Permira könnten dann beide ihre Papiere Schritt für Schritt verkaufen; sie kommen nach dem Schritt nur noch auf einen Stimmrechtsanteil von 44 Prozent. Bisher haben sie mit 88 Prozent praktisch allein das Sagen, nachdem sie Haim Saban und zuvor die KirchGruppe als Großgesellschafter abgelöst haben.
Auf dem Aktionärstreffen soll zudem eine Dividende von 5,65 Euro je Aktie beschlossen werden, die in der Branche als Abschiedsgeschenk für KKR und Permira gelte, berichtet unterdessen die Nachrichtenagentur "dpa".