TechTäglich:
Deepfake: Wurde Bruce Willis digital gekidnappt?
Hat er – oder hat er nicht? Nachdem er sich aus gesundheitlichen Gründen in die Rente verabschiedet hat, soll Bruce Willis dank digitaler Technik nun doch wieder filmen. Doch sein Sprecher dementiert einen Vertrag.
Deepfake: Wurde Bruce Willis digital gekidnappt?
Im März dieses Jahres hatte Hollywood-Star Bruce Willis ("Stirb langsam") angekündigt, dass er seine Karriere wegen der Sprachstörung Aphasie beenden muss. Nun ist denkbar, dass es doch noch weitere Willis-Filme geben wird – mit Hilfe der Deepfake-Technologie, die ein digitales Double des Schauspielers erzeugen könnte. Der Telegraph hatte Ende letzter Woche berichtet, dass Willis die Rechte an seinem Deepfake-Zwilling an die russisch-georgische Firma Deepcake verkauft habe. Überschrift der Geschichte: "Deepfake-Technologie ermöglicht Bruce Willis die Rückkehr auf die Leinwand, ohne selbst jemals am Set zu sein." In einem von Deepcake produzierten Werbeclip der russischen Mobilfunkfirma MegaFon war 2021 bereits der "falsche" Bruce zu sehen.
Willis-Sprecher dementiert eine Zusammenarbeit
Nun dementierte ein Sprecher des 67-Jährigen allerdings, dass es eine solche Vereinbarung gebe: "Bitte beachten Sie, dass Bruce keine Partnerschaft oder Vereinbarung mit dieser Deepcake-Firma hat." Laut ArsTechnica behauptet dagegen Deepcake, das Willis auf seiner Website ausführlich als Werbefigur einsetzt: "Was er definitiv getan hat, ist, dass er uns sein Einverständnis (und eine Menge Material) gegeben hat, um seinen digitalen Zwilling zu erstellen." Offenbar ist momentan sogar unklar, ob die russische Mobilfunk-Werbung mit dem Deepfake-Willis überhaupt mit Zustimmung des Schauspielers entstanden ist – oder ob ihn Deepcake quasi "digital gekidnappt" hat. Die Moral von der Geschicht: Vorsicht beim Unterschreiben von Verträgen – Wirb langsam!
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