Eine Beteiligungserhöhung würde demnach zudem die Frage aufwerfen, ob  dadurch ein Verstoß gegen das Gebot der Staatsferne vorliegt. "Die Entscheidung darüber trifft die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Medienanstalten", hieß es weiter.

Silvio Berlusconi ist der frühere Ministerpräsident Italiens. Der 86-Jährige saß auch im EU-Parlament und ist aktuell Chef der konservativen Partei Forza Italia sowie Abgeordneter im italienischen Senat. Sein Sohn ist Chef von MFE, die von Berlusconi gegründete Firma Fininvest hält rund die Hälfte der Anteile an MFE.

Mit dem Anmeldeverfahren in Österreich beabsichtigt MFE nach Einschätzung der deutschen Medienregulierer, die formellen Voraussetzungen zu schaffen, um den Anteil auf über 25 Prozent zu erhöhen. In Deutschland gab es bereits eine solche Anmeldung. "Das Bundeskartellamt hatte bereits Anfang April den Erwerb von mehr als 25 Prozent der Anteile als wettbewerbsrechtlich unbedenklich eingestuft." 

Kühles Verhältnis

In der Vergangenheit galt die Beziehung zwischen ProSiebenSat.1 mit Sitz in Unterföhring bei München und Media for Europe als eher kühl. Mailand hatte immer wieder von einem europäischen Verbund gesprochen. MFE ist auch in Spanien aktiv.

Hört man sich im MFE-Konzernumfeld um, schwebt dem Unternehmen der Ausbau der eigenen Aktivitäten in Deutschland als größtem Werbemarkt in Europa vor. Vorstellbar könnten Kooperationen mit ProSiebenSat.1 im für Free-TV wichtigen Marketingbereich mit dem Ziel einer höheren Reichweite oder bei der Produktion von Bewegtbild-Inhalten sein. 

Eigene neue TV-Sender will Mailand dem Vernehmen nach dagegen wohl derzeit nicht in Deutschland etablieren. Im Zentrum stehen Synergien mit anderen TV-Unternehmen mit Blick auf einen europäischen Werbemarkt. TV-Unternehmen in Europa könnten auch stärker bei ihrer Infrastruktur, wie zum Beispiel bei IT-Systemen oder der Streaming-Technologie zusammenarbeiten, so Überlegungen. (dpa)

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