
Funke Mediengruppe:
Branche trauert um Verleger-Urgestein
Er formte die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" zu dem, was sie heute ist. Günther Grotkamp stand 40 Jahre an der Spitze der WAZ. Jetzt ist der frühere Verleger gestorben.

Foto: Funke Mediengruppe/Jakob Studnar
Der frühere Verleger der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» (WAZ), Günther Grotkamp, ist tot. Er starb am 13. Mai im Alter von 96 Jahren, wie die Funke Mediengruppe in Essen mitteilte. Grotkamp gilt als Architekt der Mediengruppe. Er stand mehr als 40 Jahre an der Spitze der WAZ.
1960 trat der Betriebswirt und Jurist als Justiziar und Personalchef in den Verlag ein. Er wurde zum engsten Vertrauten von Jakob Funke, der 1948 gemeinsam mit Erich Brost die WAZ gegründet hatte. Nach Funkes Tod 1975 übernahm Grotkamp dessen Aufgaben und wurde Geschäftsführer der WAZ.
Unter seiner Führung habe sich der Verlag zu einem der bedeutendsten Medienkonzerne Deutschlands entwickelt, hieß es. Er habe die NRW-Zeitungen NRZ, WP und WR in den Verlag geholt sowie drei Thüringer Zeitungen und die Braunschweiger Zeitung gekauft. Hinzu kamen zahlreiche Frauen- und TV-Zeitschriften. «Damit legte er den Grundstein für die heutige Funke Mediengruppe, zu der zwölf Tageszeitungen, über 100 Zeitschriftentitel, elf Radiosender und zahlreiche Service-Portale gehören.»
Auch nach seiner Pensionierung sei Günther Grotkamp dem Verlag eng verbunden geblieben. «Er war der wichtigste Berater seiner Frau Petra, der jüngsten Tochter von Jakob Funke, und wirkte auch aktiv an der Vereinigung aller Unternehmensanteile in der Funke-Familie im Jahr 2012 mit», heißt es in der Mitteilung.
Die Mitarbeitenden der Mediengruppe hätten ihn als entscheidungsfreudigen wie durchsetzungsstarken Chef geschätzt und als sensiblen, bescheidenen und auch feingeistigen Menschen. Die Mediengruppe wies in ihrer Mitteilung darauf hin, dass Grotkamp an dem Tag starb, an dem das Unternehmen den 75. Geburtstag der WAZ feierte. «Sicher hätte ihm dieses Fest gefallen.»
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