
International:
Peloton: Amazon-Deal top, Quartalszahlen Flop
Peloton verkauft seine Sportgeräte nur selbst im Direktvertrieb – das war jahrelang das eherne Prinzip der schlingernden US-Firma. Nun gibt es die Bikes erstmals bei Amazon, und die Börse ist (zunächst) begeistert.

Foto: Amazon/W&V
Der neue Peloton-Chef Barry McCarthy strampelt kräftig, um den kriselnden US-Sportspezialisten wieder fit zu bekommen. Erst gestern war bekannt geworden, dass Peloton-Kunden ihre Bikes künftig nach Ikea-Vorbild selbst zusammenschrauben sollen – quasi als fahrendes Billy-Regal (W&V berichtete). Nun verabschiedet sich Peloton auch vom ehernen Prinzip, seine Produkte nur im Direktvertrieb selbst zu verkaufen. Seit Mitte dieser Woche sind die ersten Geräte in den USA auch bei Amazon.com zu haben, teilweise sogar mit Rabatt. So kostet das Einstiegs-Bike bei Amazon derzeit statt der originalen 1.445 Dollar nur 1.345 Dollar – und ist mit 100-Dollar-Rabatt inklusive Lieferung und Montage so gut wie ausverkauft.
Aktie verbessert sich um über 20 Prozent
Pelotons Fitness-Kamera Guide kostet bei amazon.com die originalen 295 Dollar. Und auch diverses Zubehör ist beim Handelsriesen zu haben. Das teurere Bike+ oder das Laufband Tread sind dagegen (noch) nicht verfügbar. Amazon ist der erste externe Handelspartner der Fitnessfirma, so CNBC. Laut Peloton-Manager Kevin Cornils haben die Amazon-Kunden offenbar schon lange auf dieses Angebot gewartet. Eine halbe Million Interessenten pro Monat hat demnach bei Amazon nach Peloton-Produkten gesucht – bisher vergeblich. Weitere externe Händler sollen folgen. Bei Amazon in Deutschland wurde Peloton dagegen noch nicht gesichtet.
Über eine Milliarde Dollar Verlust
Die Peloton-Aktie reagierte mit einem lange nicht mehr gesehenen Kurssprung um über 20 Prozent nach oben auf die neue Vertriebsstrategie. Nach erneut schlechten Geschäftszahlen ging es dann heute aber gleich wieder 14 Prozent nach unten. Denn der Fitnessspezialist meldete das sechste Verlustquartal in Folge, mit einem Fehlbetrag von 1,24 Milliarden Dollar. Einen Ausblick aufs nächste Finanzjahr sparte sich Peloton wohlweislich. Für 2023 wird aber zumindest eine schwarze Null angestrebt. O-Ton von CEO McCarthy in einem Brief an die Aktionäre: "Die Pessimisten werden unsere finanzielle Performance im vierten Quartal betrachten und eine Mischung aus rückläufigem Umsatz, negativer Bruttomarge und tieferen Betriebsverlusten sehen. Aber was ich sehe, sind bedeutende Fortschritte, die unser Comeback und die langfristige Widerstandsfähigkeit von Peloton vorantreiben."
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