
International:
Wie schädlich ist Tiktok? US-Staatsanwälte ermitteln
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Tiktok und der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen? Das wird jetzt in den USA untersucht. Selbst Präsident Joe Biden schaltet sich ein.

Foto: Pixabay/Benjamin Zocholl
In den USA kommen Probleme auf Tiktok und Betreiber Bytedance zu. Dort hat eine landesweite Gruppe von Generalstaatsanwälten eine Untersuchung gestartet, die klären soll, welcher Zusammenhang zwischen der chinesischen Video-Plattform und der psychischen und physischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen besteht.
Die Ermittlungen sollen klären, in welchem Ausmaß Tiktok jungen Nutzern schaden kann – und ob die Betreiber im Voraus über diese möglichen Schäden Bescheid wussten oder nicht. Im Visier sind auch die Methoden, mit denen Tiktok seine Nutzer immer noch länger auf der Plattform halten will. Das Ergebnis soll zeigen, ob Tiktok gegen US-Verbraucherschutzgesetze verstoßen und die Öffentlichkeit gefährdet hat.
Maura Healey, die Generalstaatsanwältin von Massachusetts, erklärt dazu in einer Pressemitteilung: "Da Kinder und Jugendliche bereits mit Problemen wie Angst, sozialem Druck und Depressionen zu kämpfen haben, können wir nicht zulassen, dass soziale Medien ihre körperliche Gesundheit und ihr geistiges Wohlbefinden weiter schädigen. Wir wollen mehr Informationen darüber erhalten, wie Unternehmen wie Tiktok ihr tägliches Leben beeinflussen."
Kritik auch vom Präsidenten
Die Stimmung in den USA gegenüber Plattformen, die ihre Werbegelder vor allem mit jungen Nutzern verdienen, ist derzeit überaus kritisch, berichtet TechCrunch. Selbst Präsident Joe Biden hatte in seiner jüngsten "State of the Union"-Rede gefordert: "Es ist an der Zeit, den Schutz der Privatsphäre zu stärken, gezielte Werbung für Kinder zu verbieten und von den Technologieunternehmen zu verlangen, dass sie aufhören, persönliche Daten über unsere Kinder zu sammeln." Eine ähnliche Untersuchung, wie sie nun gegen Tiktok eingeleitet wurde, hatte zuletzt dazu geführt, dass Facebook/Meta die Pläne für seine Plattform "Instagram Kids" aufgegeben hat.