
Personalie:
Was Jack Wolfskin von seinem neuen Chef erwartet
Die neuen Eigner der Outdoormarke Jack Wolfskin haben mit Richard Collier einen neuen CEO für die Marke mit der Tatze ernannt. Melody Harris-Jensbach hat das Unternehmen offenbar nicht erfolgreich genug gemacht.

Foto: Jack Wolfskin
Die Outdoormarke Jack Wolfskin bekommt einen neuen Chef. Richard Collier, 47, löse Melody Harris-Jensbach zum 1. Dezember ab, teilte das Unternehmen in Idstein mit. Der britische Manager solle die weitere Internationalisierung und die strategische Markenpositionierung von Jack Wolfskin verantworten. Collier kommt von Helly Hansen, einem norwegischen Hersteller von Ski-, Segel- und Arbeitsbekleidung, wo er zuletzt Produktchef war. Harris-Jensbach, die seit 2014 an der Spitze von Jack Wolfskin stand, werde die Firma weiter beratend unterstützen, hieß es.
Harris-Jensbach sollte die Marke in den USA erfolgreich machen
Nach der Übernahme von Jack Wolfskin durch den US-Golfausrüster Callaway im Januar 2019 hatten die Amerikaner zunächst auf Harris-Jensbach gesetzt. Unter ihrer Führung sollte Jack Wolfskin Outdoorjacken, Wanderschuhe und Rucksäcke auch auf dem großen US-Markt verkaufen, wo die Hessen bis dato kaum vertreten waren. Die Firma aus dem Taunus hatte daher eine Nordamerikazentrale in Park City im Bundesstaat Utah gegründet. Die Expansion nach Japan stand ebenfalls auf der Aufgabenliste von Harris-Jensbach. Im Juni wurde aber bestätigt, dass Callaway Golf eine neue Führung für Jack Wolfskin sucht. Nach Abschluss der Integration in die Callaway-Gruppe gehe man nun diesen Schritt, so die Amerikaner.
Jack Wolfskin hat in den vergangenen Jahren unter der Konkurrenz auf dem Outdoor-Markt gelitten und mehrere Besitzerwechsel hinter sich. In den USA wollte Jack Wolfskin mit europäischem Image und dem englischen Namen punkten, trifft aber auf starke Wettbewerber wie The North Face, Patagonia und Columbia. Jack Wolfskin beschäftigt weltweit mehr als 1100 Menschen und betreibt 730 Geschäfte. Callaway hatte das Unternehmen für rund 418 Millionen Euro gekauft. Zuvor war es viele Jahre lang bereits von Investoren dominiert worden.
Komplett neues Image
Seit geraumer Zeit hat Jack Wolfskin zu einem intensiven Imagewechsel angesetzt. Statt wie bisher eine Outdoormarke zu sein, die sich mehr an den Spaziergänger und Wanderer als an den Alpinisten richtet, legt sie jetzt den Fokus auf modernes Design und spricht eher eine urbane und travel-affine Zielgruppe an. Zudem trägt Jack Wolfskin immer mehr seinen Nachhaltigkeitsanspruch nach außen. Das Unternehmen ist als eines der wenigen Unternehmen in der Outdoorbranche bei der Öko-Zertifizierung seiner Produkte schon sehr weit fortgeschritten. (dpa/lhe)