
Technik-Kolumne:
TechTäglich: EU-Corona-Apps bald kompatibel
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit kompatiblen EU-Corona-Apps und der am häufigsten missbrauchten Domain.

Foto: W&V
EU-Corona-Apps ab Oktober kompatibel
Seit dem Frühjahr beschäftigt das Coronavirus die Welt. Corona-Warn-Apps sollen einen Beitrag zur Nachverfolgung leisten. Das klappt aber bisher nicht länderübergreifend. Deutschland und fünf weitere EU-Länder testen jetzt auf einem gemeinsamen EU-Server den gemeinsamen Datenabgleich von Tracing-Apps. Dazu hat Deutschland Dänemark, Irland, Italien, Lettland und Tschechien ins Boot geholt. Hinter dem Projekt stecken die Telekom und SAP. Beide Unternehmen haben bereits die deutsche Corona-App entwickelt. Mit "grenzenlosem" Tracing könnten die Corona-Warn-Apps deutlich effektiver arbeiten. Getestet wird bis Oktober. Danach soll das Vorhaben unter der Prämisse einer datenschutzfreundlichen Architektur live gehen. Vorteil für Nutzer: Sie müssen in den genannten Ländern nur noch eine einzige App installieren, wenn sie auf Reisen sind.
Blau ab 19 Uhr: Apple dreht heute an der Uhr
Ab 19 Uhr deutscher Zeit lässt sich beu(h)rteilen, wie gut Apple für das Weihnachtsgeschäft gerüstet ist. Unter dem Motto "Time flies" veranstaltet Cupertino das erste von mindestens zwei virtuellen Herbst-Events mit neuen Produkten. Im Fokus der heutigen Keynote, die angesichts der Corona-Pandemie vorab aufgezeichnet wurde, dürften die Apple Watch 6 und das neue iPad, mutmaßlich das Air-Modell, stehen. In den letzten Stunden häuften sich die Last-Minute-Gerüchte: So gilt inzwischen als fast sicher, dass Apple die smarte Uhr erstmals mit einem blauen Gehäuse auf den Markt bringen wird. Die Uhr soll sich auch mit Fast Charging aufladen lassen, um sicherzustellen, dass Power-User mit der Watch 6 komplett ebenfalls über den Tag kommen. Neben neuen iPad-Air-Modellen könnte Tim Cook in Steve-Jobs-Tradition auch ein "One more thing" verkünden. In den Tiefen des iOS-14-Codes zeigte sich ein Verweis auf "Apple One". Schon länger wird spekuliert, dass Apple seine Dienste Apple TV+, Apple Music, Apple Arcade und iCloud in einem All-in-one-Paket zu einem vergünstigten Preis im Vergleich zur Einzelbuchung anbieten könnte. Im Gespräch ist eine Ersparnis von etwa 10 Euro. Auch in der Apple-Music-App für Android tauchten entsprechende Verweise auf "Apple One" auf. Heute Abend ab 19 Uhr sind wir schlauer...
PayPal – die am häufigsten missbrauchte Domain
Immer häufiger imitieren Internetbetrüger Domains weltbekannter Unternehmen, um sich zahlungswillige Opfer zu suchen, die bereit sind, private Daten und Bank-Informationen einzugeben. Die Kriminellen gehen immer gleich vor: Sie sichern sich Domains, in die sie minimale Tippfehler eingebaut haben (applea.com) oder basteln Unterseiten, die für den normalen Internetbesucher wie Sites bekannter Firmen aussehen (netflix-payments.com). Palo Alto Networks, eines der weltweit führenden Sicherheitsunternehmen, hat eine Top 20 derjenigen Domains (via caschysblog) vorgelegt, die im Netz am meisten missbraucht werden. Aufgrund der komplexen Studien beziehen sie sich auf den Dezember 2019. In diesem Monat waren rund 13.800 dieser Squatting-Domains von Betrügern registriert worden, 2595 von ihnen spielten Schadstoffsoftware aus. Laut Palo Alto Networks müssen 5104 der 13.800 Domains als gefährlich eingestuft werden. Die Top 20 der Unternehmen mit der höchsten Malware-Rate beim Domain-Squatting sind PayPal, Apple, Royal Bank, Netflix und Linkedin. Dahinter folgen Amazon, Dropbox, Tripadvisor, die Bank of America und Banorte. Ebenfalls in den Top 20: icloud.com, Microsoft, Facebook, Google und Instagram. Es lohnt sich also, beim Aufruf von Websites genau zu schauen, ob es sich wirklich um Original-Domains handelt – bevor am Ende noch von Kriminellen das Konto abgeräumt wird.
Sommer verlängern mit Poolside FM
Okay, in dieser Woche erreichen die Temperaturen in Deutschland noch einmal Rekord-Werte über 30 Grad. Doch danach zieht für mindestens sechs Monate Wetter-Tristesse ein. Es sei denn, man hat Poolside FM rechtzeitig aufs Smartphone geladen. Der Online-Radiosender im Retro-Design mit verpixelten kalifornischen Beach-Schönheiten und Cocktails war bisher nur webbasiert verfügbar. Aktuell haben die Macher eine native App für iOS (die Version für macOS gibt es schon länger) vorgelegt, damit können die Disco-Sounds der 70er auch unterwegs gestreamt werden. Die Android-Version erscheint in Kürze (Vorregistrierung hier). Poolside FM ist eine Kooperation mit SoundCloud. Die Kanäle, die optisch mit Retro-Clips im Pixel-Stil untermalt sind, verlängern den Sommer mit Pool-Atmo: Indie Summer, Hangover Club, Tokyo Disco, Friday Nite Heat und "Favourites“. Wer Poolside FM an Freunde weiterempfiehlt, wird mit Retro-Stickern beschenkt. Und damit gebe ich ab nach Kalifornien – stop...kurios: Die Entwickler dieser wunderbar sommerlaunigen App stammen aus den schottischen Highlands, in denen es fast 365 Tage im Jahr regnet...
Leica powered Comedy Wildlife Photography Awards
Im Londoner Natural History Museum sind noch bis Juni 2021 die Ergebnisse der traditionellen Wildlife Photography Awards zu sehen. An dem Wettbewerb beteiligen sich hunderte professionelle Tierfotografen, powered by Leica und Affinity Photo. Weit weniger Aufmerksamkeit generieren aber im Rahmenprogramm die Comedy Wildlife Photography Awards, ein Sideprojekt, das mehr Besucher verdient hätte. Hier zeigen die Profis eine extrem witzige Galerie ungewöhnlicher Tieraufnahmen, geschossen mit viel Geduld und vor allem: teurem Equipment. Darunter ist beispielsweise die Schildkröte, die (vermeintlich) den Mittelfinger zeigt. Die Gewinner werden am 22. Oktober gekürt. Abgestimmt werden kann bis dahin hier.
Damit wünsche ich einen tierisch guten Dienstag, bis morgen bei TechTäglich.