"Abseits von tagespolitischen Debatten":
Red Bull-Chef Mateschitz startet neues Magazin
Der Pragmaticus soll eine Plattform sein, auf der Inhalte "in einem großzügigen Umfang 'unverfälscht' publiziert" werden können. Das Projekt besteht aus Website, Zeitschrift und einer Sendung auf Servus TV.
Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz hat ein neues Medienprojekt am Start: Der Pragmaticus ist eine Plattform, auf der Expertinnen und Experten online, in Print und TV ab sofort Raum bekommen sollem, "abseits von tagespolitischen Debatten in einem großzügigen Umfang ihre Inhalte 'unverfälscht' zu publizieren", so der Verlag.
Das Magazin solle "faktenbasierte Informationen und Orientierung in einer Zeit bieten, die von Erregungsjournalismus, Verkürzung und Zuspitzung geprägt ist". Wohin die Reise geht, zeigt schon das Titelthema zum Start: In "E-Autos – Der größe Öko-Bluff" wird über die Klima-Bilanz der Stromer debattiert - und zwar wohl in einer weniger populären Richtung. Ein Thema, das sicher auch den großen Formel 1-Investor Mateschitz und sein Red Bull-Team interessieren dürfte.
Eigener Verlag
Publisher des neuen Angebots ist nicht, wie beim größten Teil der anderen Mateschitz-Magazine, das in der Nähe von Salzburg angesiedelte Red Bull Media House. Der Pragmaticus, dessen Verkörperung in Form einer Figur mit gespitztem Füllfederhalter im Logo und auf den Seiten auftaucht, erscheint in der Pragmaticus Verlag AG in Wien.
Chefredakteur ist Andreas Schnauder, ehemals Wirtschaftsressortleiter bei der Tageszeitung Der Standard, Geschäftsführer ist Jürgen Moosleithner. Als Initiator und Herausgeber des Mediums zeichnet Prinz Michael von und zu Liechtenstein verantwortlich. Einige prominente Gastautoren sind ebenfalls mit dabei, etwa der ehemalige deutsche Außenminister Sigmar Gabriel, der über China-Politik schreibt.
Zehn Hefte jährlich
Das begleitende Printheft soll in einer Auflage von 200.000 Exemplaren erscheinen. Das Jahresabo kostet 60 Euro, dafür gibt es zehn Ausgaben jährlich. Der Titel liegt außerdem den österreichischen Tageszeitungen Die Presse, Kleine Zeitung, Tiroler Tageszeitung und Vorarlberger Nachrichten bei.
Eine TV-Sendung gibt es auch – die natürlich auf dem hauseigenen Sender Servus TV stattfindet. Die erste Sendung wird am 5. September um 22.55 Uhr ausgestrahlt. Präsentiert wird sie von einem Medienmacher, der polarisiert: Roger Köppel, Chef der Schweizer Weltwoche, spricht in dem Talk-Format mit Experten über das Thema Elektromobilität.