
Twitter-Kampagne:
Lorem ipsum... Sixt wirbt zum ersten Mal sprachlos
Die Mietautovermittlung Sixt ist seit jeher für ihre lustigen Werbungen bekannt. Aber kann der neuste Geniestreich auf Twitter von der Kontroverse um die Unterdrückung eines Betriebsrats ablenken?

Foto: Sixt / Twitter
"Wir sind ja nicht oft sprachlos, aber...", schreibt das Unternehmen in seinem jüngsten Tweet. Er zeigt ein Bild von einem 3er-BMW, eine der vielen Mietauto-Optionen von Sixt. Bei der Bildunterschrift hat sich die Autovermietung wieder einmal etwas Cleveres einfallen lassen:
"Lorem ipsum dolor sit amet!", ist dort zu lesen. Das ist der Standard-Blindtext eines jeden Content-Management-Programms. "Da fehlen selbst uns die Worte", erklärt das Unternehmen selbst den Text, für den es keine Übersetzung gibt.
Wie regiert Twitter auf die Aktion?
Wortwitzige oder schlagfertige Kampagnen sind einer der Markenkerne von Sixt und verschaffen der Firma immer wieder viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Erst vor einer Woche hatte die Autovermietung den Führerschein-Entzug des CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor genutzt, um seinen Taxi-Service zu bewerben: "Wenn’s auch mal ohne Führerschein gehen muss – wir helfen immer gern", schrieb die Firma auf Twitter unter ein Bild von Amthor.
Die ersten Reaktionen auf die Blindtext-Reklame deuten darauf hin, dass ihnen die Kampagne auch diesmal gelungen ist: "Das Auto ist mir total egal, aber die Werbung finde ich gut!", kommentiert eine Userin das Bild.
Ein anderer User reagiert mit etwas mehr Schärfe auf die Aktion und macht deutlich, dass ein witziger Slogan nicht über die derzeitige Betriebsrat-Debatte hinwegtäuschen kann:
Sixt war zuletzt mit negativen Schlagzeilen in die Presse geraten, weil Europas größter Autovermieter offenbar seit Jahren die Gründung eines Betriebsrats vereitelt. Angestellte, die sich darum bemühen, bekommen offenbar Aufhebungsverträge vorgelegt – oder die fristlose Kündigung. Die Gewerkschaft Verdi will deshalb nun Strafantrag gegen Sixt erstatten.