
Diversität:
LinkedIn will Vorurteile im Einstellungsprozess reduzieren
Keine Bilder und Namen, sondern nur Fähigkeiten und Qualifikationen: Eine neue Funktion bei LinkedIn soll Unternehmen dabei unterstützen, bei der Suche nach potenziellen Jobkandidat:innen neutral zu bleiben.

Foto: iStock/Alvarez
Traurig, aber wahr: Bei der Suche nach potenziellen neuen Mitarbeiter:innen lassen sich viele Recruiter und Personalverantwortliche noch immer von Aussehen, Geschlecht und Herkunft der Bewerber:innen verleiten. So hat eine kürzlich durchgeführte Studie von Wirtschaftswissenschaftlern der University of California, Berkeley, und der University of Chicago ergeben, dass Bewerbungen von Kandidaten mit einem "schwarzen Namen" im Durchschnitt weniger Rückrufe erhielten als ähnliche Bewerbungen mit einem "weißen Namen".
Daher hat das Karrierenetzwerk LinkedIn eine neue Funktion eingeführt, die die Bilder und Namen der Kandidat:innen bei der Suche ausblendet und durch einen Avatar sowie vier zufällig generierte Buchstaben ersetzt. Lediglich die Fähigkeiten und Qualifikationen der Bewerber sind dann noch "echt". Auf diese Weise soll nicht nur eine unbewusste Voreingenommenheit - die so genannte "unconscious bias" - bei der Personalbeschaffung vermieden werden. LinkedIn hofft, dadurch auch zu mehr Diversität im Einstellungsprozess zu verhelfen.
Eintritt in die Ära der großen Umstrukturierung
"Ich glaube zwar, dass wir einige Fortschritte dabei gemacht haben, unseren Kunden zu helfen, gerechtere Ergebnisse zu erzielen, aber ich weiß auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Und da wir in die Ära der großen Umstrukturierung eintreten, ist dies erst der Anfang", sagt Hari Srinivasan, Vice President of Product bei LinkedIn.
Als weiteren Schritt auf dem Weg zu einer gerechteren Belegschaft nennt Srinivasan "die Schaffung von vielfältigen und integrativen Arbeitsplätzen, an denen die Menschen unbewusste Vorurteile verstehen, damit konfrontiert werden und sinnvolle Gespräche über potenziell schwierige Themen führen können". Zur Unterstützung investiert das Karrierenetzwerk weiterhin in seine "DEI LinkedIn Learning Bibliothek" (DEI steht für Diversity, Equity und Inclusion), in der allein im letzten Jahr über 100 Kurse veröffentlicht wurden. Dutzende weitere Kurse zu diesem Thema sollen in den kommenden Monaten noch folgen.