
Ende einer Ära:
LBS: BBDO verzichtet auf Pitchteilnahme
Nach über 50 Jahren Zusammenarbeit gehen BBDO und LBS ab 2022 getrennte Wege: Die Kreativagentur verzichtet von selbst auf die Pitchteilnahme und dankt für fünf Jahrzehnte voller Kampagnenhighlights.

Foto: LBS
Wären BBDO und LBS Menschen, dann hätten sie schon längst Goldene Hochzeit gefeiert: Seit 1969 ist die Kreativagentur für die Werbeauftritte der Bausparkasse verantwortlich. In dieser Zeit sind so legendäre Claims wie "Wir geben ihrer Zukunft ein Zuhause" oder Auftritte wie die "Spießer"-Kampagne entstanden. Doch nach über fünf Jahrzehnten soll selbst mit dieser für die Werbelandschaft außergewöhnlich langen Beziehung nun Schluss sein.
Die LBS hatte bereits im Frühjahr 2019 angekündigt, ein Agenturauswahlverfahren starten zu wollen, dieses sollte allerdings frühestens Ende 2020, Anfang 2021 stattfinden. Dabei sollte BBDO als Etathalter bei jedem Schritt mit einbezogen werden. Nun hat aber die Kreativagentur ihrerseits entschieden, an dem Verfahren nicht teilzunehmen. Konkrete Gründe wurden in der Pressemitteilung nicht genannt, dafür dankt BBDO dem Kunden für "mehr als fünf Jahrzehnte erfolgreicher und partnerschaftlicher Zusammenarbeit".
Gemeinsamer Effie in der Kategorie Evergreen
"Gemeinsam mit der LBS ist es uns gelungen, eine Werbelegende zu erschaffen", sagt Marianne Heiß, CEO der BBDO Group Germany. "Die Marke war auch dank ihrer aufmerksamkeitsstarken und kreativ herausragenden Kommunikation dem Markt stets einen Schritt voraus. Darauf sind wir extrem stolz." So hatten BBDO und LBS erst im vergangenen Jahr einen Effie in der Kategorie "Evergreen" für die langjährige und erfolgreiche "Spießerkommunikation" erhalten.
Das Statement der LBS fällt angesichts der langen Partnerschaft erstaunlich nüchtern aus. "Wir bedauern und akzeptieren die Entscheidung von BBDO", erklärt Werner Schäfer, Vorstandsvorsitzender LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse und Vorsitzender des Fachausschusses Kommunikation und Medien. "Wir haben sehr lange und sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Nun gilt es nach vorne zu blicken und die gute Arbeit im nächsten Jahr mit einem neuen Partner fortzusetzen."