Alpakas:
Das ist der erste Lieferdienst ohne Verpackungsmüll
Gegenwärtig scheinen Lieferdienste wie Pilze aus dem Boden zu schießen. Der neueste nennt sich Alpakas und bietet eine Besonderheit: Alle Lebensmittel werden in Mehrweg-Verpackungen gebracht.
Die Zahl der Lieferdienste steigt und steigt. Der jüngste Kandidat trägt den Namen Alpakas und er unterscheidet sich in einem zeitgemäßen Detail vom ganzen Rest: Ausgeliefert wird nicht in den Originalverpackungen, die später in den Müll wandern, sondern in kompostierbaren Tüten, in Mehrweg-Jutetaschen oder in Mehrweg-Gläsern. Diese werden bei der nächsten Lieferung an die Fahrer zurückgegeben, das bezahlte Pfand kommt anschließend zurück aufs Konto.
Um dieses Prinzip zu ermöglichen, bedarf es einer Menge Handarbeit, denn zunächst einmal müssen Müsli, Salzcracker oder Nudeln von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Unternehmens umgefüllt werden. Zurück gegebene Verpackungen bedürfen vor der Wiederverwendung zudem einer sorgfältigen Reinigung. Die Preise sind deswegen aber nicht zwingend hoch: 560 Gramm Penne aus Hartweizengrieß kosten 1,11 Euro, 550 Gramm Chocnut-Junky-Crunchmüsli sind für 3,95 Euro zu haben.
Bislang nur in Berlin
Das Sortiment der in Berlin beheimateten Alpakas umfasst nahezu alles, was ein Supermarkt um die Ecke zu bieten hat: Backzutaten, Brot und Aufstriche, Cerealien, Milchprodukte, Haushaltswaren, Health & Beauty, Kaffee, Tee, Kakao, Nudeln, Reis, Nüsse, Trockenfrüchte, Obst und Gemüse, Saft, Softdrinks, Soßen und Gewürze, süße und salzige Leckereien sowie Wein.
Was im Sortiment fehlt, sind beispielsweise Käse, Wurst oder Fleisch. Die Lieferungen werden per E-Bike ausgeliefert, momentan umfasst das Liefergebiet lediglich das erweiterte Stadtzentrum der Bundeshauptstadt.
Mit dem Lieferdienst will Alpakas, hinter dem die Gründer Simon Chronzelski, Tomy Eitner und Antony Roczek stehen, eine Nische besetzen, die zunehmend größer wird. Plastikmüll wird von vielen als Ärgernis empfunden und vor allem als Umweltproblem, Unverpackt-Läden boomen. Einen nachhaltigen Lieferdienst für unverpackte Waren gab es indes bislang noch nicht. Das ändert sich nun.