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Ben & Jerry's und Vox starten Podcast gegen Rassismus
Die Eis-Love-Brand Ben & Jerry's hat sich ein ernstes Thema vorgenommen. Sie will Amerikas Geschichte des systematischen Rassismus untersuchen. Medienpartner ist das US-Nachrichtenportal Vox.

Foto: Ben & Jerry's
Die zum Konsumgüterkonzern Unilever gehörende Eis-Love Brand Ben & Jerry's engagiert sich erneut politisch. Zusammen mit dem US-Nachrichtenportal Vox produziert das Unternehmen eine Podcast-Serie, der Amerikas Geschichte des systematischen Rassismus untersuchen soll - und wie die Ungerechtigkeiten der Sklaverei die schwarzen Amerikaner auch heute noch beeinflussen. Es ist das erste Mal, dass das Medienunternehmen eine Originalserie in Zusammenarbeit mit einer Marke produziert.
Nach der Ermordung von George Floyd durch die Polizei von Minneapolis konstatiert die Eiscrememarke, es bestehe Bedarf, einen "ehrlichen Blick auf die amerikanische Geschichte zu werfen, die es den Weißen ermöglicht hat, ihre Vorherrschaft in den vergangenen 400 Jahren gedeihen zu lassen." Der Podcast mit dem Titel "Wer wir sind: Eine Chronik des Rassismus in Amerika", basiert auf Jeffrey Robinsons gleichnamiger, hochgelobter Präsentation. Der stellvertretender Rechtsdirektor der American Civil Liberties Union (ACLU) und Direktor des ACLU Trone Center for Justice and Equality ist zugleich Produzent der Podcast-Reihe, die am 15. September starten wird.
"Der kritische Wendepunkt der Geschichte muss jetzt genutzt werden"
Als Moderator wurde der Autor Carvell Wallace gewonnen. Seine Aufgabe ist es, zu erfragen, wie rechtliche Diskriminierung und systemische Ungleichgewichte weiterhin die Möglichkeiten schwarzer Amerikaner, Zugang zu Arbeitsplätzen, Wohnraum, Bildung und Gesundheitsversorgung zu erhalten oder Wohlstand zu schaffen und anzuhäufen, stark einschränken. "Wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit sind seit unserer Gründung vor 42 Jahren ein Teil der Mission von Ben & Jerry", sagte Jabari, der US-Aktivismusmanager der Marke. Man befinde sich jetzt an einem kritischen Wendepunkt in der Geschichte der eigenen Nation. Wenn man diesen Moment nutzen wolle, müsse man bereit sein, die Sünden der Vergangenheit anzuerkennen, damit man sich gemeinsam auf eine Zukunft in Gerechtigkeit und Gleichheit zubewegen könne.
Zuletzt hatte sich der US-Eiscremehersteller aus Protest gegen Facebooks Umgang mit rassistischen, hetzerischen und manipulativen Inhalten der Initiative #StopHateForProfit angeschlossen und angekündigt, vorerst keine Werbung mehr bei dem Online-Netzwerk schalten. Facebook müsse mehr tun, um die Nutzung seiner Plattform zur Spaltung Amerikas zu verhindern, forderte das Unternehmen. Darüber hinaus hat Ben & Jerry's mit "Cone Together" eine Initiative mit gleichnamiger Eissorte gestartet, die sich mit NGOs und Flüchtlingsorganisationen in ganz Europa für die Rechte von Geflüchteten einsetzt.