Kurz vor dem Börsengang:
Amazons "geheimes" E-Auto-Projekt Rivian brummt
Hinter dem ambitionierten US-amerikanischen E-Auto-Projekt Rivian steckt Online-Versandhändler Amazon – als größter Einzel-Aktionär. Der Börsengang steht kurz bevor, obwohl die Firma noch kein einziges Auto ausgeliefert hat.
In der kommenden Woche geht das E-Auto-Startup Rivian an die Börse. Das Unternehmen hat noch kein einziges Auto verkauft, taxiert seinen Börsenwert aber bereits auf 54,6 Milliarden, im besten Fall sogar auf 60 Milliarden US-Dollar.
Zum Vergleich: Traditionelle Autobauer wie Ford oder PSA kommen auf eine ähnliche Bewertung. Und diese ist bei Rivian auch höher als die Bewertung aller E-Auto-Startups, die zuletzt in den USA an die Börse gebracht wurden.
Darüber freut sich besonders ein Großkonzern. Was die wenigsten wissen: Mit 20 Prozent ist Online-Versandhändler Amazon der größte Einzelaktionär bei Rivian und pumpte bisher 1,3 Milliarden US-Dollar in die Firma.
Amazons "geheimes" E-Auto-Projekt brummt: 9,6 Milliarden US-Dollar soll der Börsengang bringen. 135 Millionen Aktien mit einer Preisspanne von 57 bis 62 US-Dollar werden laut Rivian-Börsenprospekt ausgegeben.
Und wann liefert Rivian das erste E-Auto ab? Bereits in der ersten Januar-Woche ist mit der Auslieferung des E-Pickups R1T zu rechnen. Das Fahrzeug kostet laut Heise 73.000 US-Dollar, wird seit September produziert und ist damit schneller auf der Straße als Teslas mit großem Trommelwirbel präsentierter Cybertruck.
Auch Amazon wird ein eigenes Rivian-E-Auto in einer Stückzahl von 10.000 Exemplaren erhalten. Bis 2030 soll Amazons E-Flotte 100.000 Fahrzeuge umfassen. Mit dem Elektrotransporter sollen künftig Pakete umweltfreundlich ausgeliefert werden.
Neben Amazon ist Ford bei Rivian mit 12 Prozent Aktienbesitz zweitgrößter Anteilseigner. Die restlichen Gelder stammen u.a. von der US-Investmentgesellschaft D1 Capital. Wann der erste Rivian über deutsche Straßen fährt, ist unbekannt.